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Vorsicht vor Klappentexten! Viel Lob und eine Portion Kritik gab es für aktuelle Neuerscheinungen bei unserem Frühjahrs-Literaturcafé (Kopie)

13 druckfrische Romane und drei aktuelle Sachbuch-Hits standen beim Literaturcafé zum Bücherfrühling auf der Empfehlungsliste. 10 Testleserinnen und Testleser und vier Mitglieder des Büchereiteams präsentierten interessante Titel und es gab bei der unterhaltsamen Literaturtalk-Runde viel Lob, aber auch Kritik für die Neuerscheinungen zu hören.

Immer wieder als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt wird der japanische Autor Haruki Murakami. Für Marion Hinderer ist er absoluter Lieblingsautor und auch von dessen aktuellem Roman „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ war sie sofort gefesselt. Gerne hat sich die Testleserin fürs Literaturcafé sich mit dem namenlosen Romanhelden in die abgeriegelte Stadt aufgemacht. Wer in diese Stadt hinein möchte, muss zuerst seinen eigenen Schatten ablegen.

Stephen King hat laut Klappentext Rebecca F. Kuangs Roman „Yellowface“ als Krimi und Satire, vor allem aber als „großartige Geschichte“ gelesen. Nicht so die Testleserin Annerose Schmitz: Für sie war die Story um die Aneignung eines Roman-Manuskripts und die schwer nachvollziehbare Thematisierung der in den USA geführten Antirassismus-Debatte absolut nicht stimmig.

Sympathie für eine Mörderin empfand Monika Wopperer bei der Lektüre von „Morden mit Maud“. Maud ist fast 90 Jahre alt und hat gute Gründe dafür, die ein oder andere Person ins Jenseits zu befördern. Die schwedische Autorin Helene Tursten ist eher für das harte Thriller-Genre zuständig, doch bei diesem kleinen Bändchen geht es eher um eine raffinierte Alte und ihre immer sehr schlüssigen Mordmotive.

Gewalttätige Siedler und eine raue Natur – Nichts für zarte Gemüter ist nach dem Urteil von Kerstin Zels Lauren Groffs historischer Roman „Die weite Wildnis“. Dennoch spricht sie eine Empfehlung aus: Als Leserin traf sie auf eine starke Frau und die unberührte Natur im Amerika des 18. Jahrhunderts.

Die tüchtige Schwägerin Vincents van Goghs steht im Mittelpunkt des neuen Buches von Simone Meier „Die Entflammten“. Nach dem Tod ihres Ehemannes Theo und ihres Schwagers vermarktet die geschäftstüchtige Jo die hinterlassenen Bilder und verhilft dem Künstler Vincent van Gogh auch durch den Verkauf von Kunstpostkarten zu großem Nachruhm. Feuer und Flamme für diesen Roman, der im Jahr 1900 seinen Anfang nimmt, war Tina Ellinger.

Bei sehr an die Emotionen appellierenden Familienromanen könnte ein Hang zum Kitsch zu befürchten sein, so hatte es Ulrike Fischer bei der Lektüre von „Hallo du Schöne“ im Hinterkopf. Doch dann stellte sie fest: Die Autorin Ann Napolitano schafft es, große Gefühle glaubwürdig zu transportieren!

Die Geschichte einer Freundschaft vom späten Wiedersehen aus rückwärts bis in die Kindheitstage erzählt gibt es in „Lichtungen“ und macht einerseits mit dem Alltag in einem sozialistischen Staat bekannt, rückt aber Landschaftserleben, die einfachen Menschen und ihr Leben in den Fokus.  Hartmut Röhl ließ sich von der intensiven Erzählweise der deutsch-rumänischen Schriftstellerin Iris Wolf restlos begeistern.  

In die Bretagne, genauer ins Finistère, führt der Roman „Der Sommer, in dem alles begann“ von Claire Leost. Melena Renner ließ sich vom für sie altbacken wirkenden Cover nicht von der Lektüre abhalten und empfahl den Roman um drei Frauen aus drei Generationen und darüber, wie sich die Bande ihrer Freundschaft knüpfen und festigen.

Ein guter Einstieg in die Vogelbeobachtung gelingt laut Michaela Amendiek mit „Vogel entdeckt – Herz verloren“. In diesem Buch über die heimische Vogelwelt des Duos Antonia Coenen und Philipp Juranek werden eigene Erlebnisse und Informationen zu ausgewählten Vogelarten unterhaltsam gemischt. Eine Botschaft des Buches: Es muss nicht immer die aufwändige Vogel-Pirsch in die Natur sein, auch in der Stadt und am Futterhäuschen kann man die Vogelwelt entdecken.

 

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